Expert:innen entwerfen ein erstes Zukunftsbild
Abschied vom Status quo: Die Fachexpert:innen unseres ersten Think Labs skizzierten, wie sie sich das zukünftige Gesundheitswesen vorstellen.
Neue Denkansätze sind erwünscht
Wie kann ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem in Deutschland aussehen? Von welchen Werten soll die Gesundheitsversorgung getragen werden? Und welche Weichen müssen heute gestellt werden, damit die Reformen von morgen gelingen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich das erste Think Lab der Initiative „Neustart!“ der Robert Bosch Stiftung am 6. und 7. Dezember 2018 in Berlin. Die auf sieben Treffen angelegte Reihe, zu der wechselnde Expert:innenrunden geladen werden, setzt die Stiftung gemeinsam mit der Hertie School um.
„Wir wollen in den Think Labs Fachleute aus Wissenschaft und Praxis zusammenführen und ihnen eine Plattform bieten, auf der sie ihre spezifischen Perspektiven eines zukunftsfähigen Gesundheitssystems einbringen und kritisch diskutieren können. Neue Denkansätze sind dabei unbedingt erwünscht“, sagte Klaus Hurrelmann, Professor of Public Health and Education an der Hertie School. Am ersten Think Lab beteiligten sich rund 20 Teilnehmende. Zu den geladenen Gästen zählten Fachleute von Hochschulen, Stiftungen und Kommunen sowie Verbänden und Unternehmen.
Wie die Zukunft aussehen könnte
Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung stand die Frage, was sich die Anwesenden von einem zukünftigen Gesundheitssystem wünschen, jenseits von Partikularinteressen. Dabei wurden sie dazu aufgefordert, aus bestehenden Denkmustern auszubrechen und den jetzigen Status des Gesundheitssystems nicht als gegeben anzusehen. Vielmehr wurde nach Impulsen gesucht, wie ein Aufbruch in die Zukunft tatsächlich gelingen kann und wie man das System reform- und anpassungsfähiger macht. In programmatischen Statements skizzierten die Teilnehmenden Kernideen und Szenarien. Der entstandene Input wurde im Anschluss zu Schwerpunktthemen zusammengefasst und in Kleingruppen weiter vertieft.
„Es ist eine Reihe von innovativen Vorschlägen formuliert worden“, sagte Dr. Bernadette Klapper, Bereichsleiterin Gesundheit der Robert Bosch Stiftung. „Unter anderem wurde deutlich, dass das Gesundheitssystem auch in Zukunft dem Menschen zugewandt, patientenorientiert, multiprofessionell, qualitätsgeprägt und offen für Innovationen sein soll. Menschen sollen auch in verletzlichen Momenten und Lebenslagen darauf vertrauen können, dass sie gut versorgt werden.“